Amalgam-Informationen
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Warum setzt sich
die Wissenschaft nicht durch?

Amalgam und Wissenschaft: eine Ansammlung von Widersprüchen

Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen,
in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen,
zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.
Voltaire (1694 - 1778)

Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit, b) der Tod.
Drum hält der Arzt, auf daß er lebe,
Uns zwischen beiden in der Schwebe.
Eugen Roth (1895 - 1976)

 

 
  • Die Geschichte des Amalgams
    • Europa

      Im Mittelalter gab es für das Loch im Zahn meist nur eine Lösung: der Bader, der auch als Arzt tätig war, zog den Zahn. Doch schon im 16. Jahrhundert gab es erste Zahnfüllungen aus Metallgemischen. Prinzessin Anna Ursula von Braunschweig (1572-1601) erhielt Ende des 16. Jahrhunderts die erste in Deutschland geschichtlich dokumentierte Zahnfüllung. (Quelle: Der heiße Tanz um den hohlen Zahn im Stern am 7.9.2008)

    • Hillary Clinton, ehem. First Lady und US-Außenministerin,

      hat offenbar Amalgam­füllungen - und ist dennoch gesund? Dann müsste sie das Gift gut ausscheiden können.

    • USA

      Die Brüder Crawcour hatten 1833 in New York das Amalgam als billige Alternative zu Zahnlegierungen aus Gold bekannt gemacht. Ohne jede medizinische Ausbildung, aber in einer hocheleganten Praxis stopften sie die Mischung aus Silber und Quecksilber einfach in die kariösen Zahnlöcher ihrer gut verdienenden Mittelschicht-Patienten. Bereits 1840 wurde Amalgam in den USA wieder verboten, da zahlreiche Vergif­tungen und das neue Krankheitsbild der "Nervenschwäche" (Neurasthenie) auftraten, später auch als "Managerkrankheit" oder "Burn-out-Syndrom" bezeichnet.

      In der Folge wurde eine heftige Auseinandersetzung zwischen zwei konkurrierenden Zahnärzte­verbänden um den Einsatz von Amalgam geführt, der American Society of Dental Surgeons und der American Dentists Association (ADA), aus der die ADA als Sieger hervor ging. Die ADA, 1859 gegründet mit dem Ziel, Amalgam zu verbreiten, ist dafür verantwortlich, dass die Zahnärzte in den meisten Bundesstaaten der USA den Patienten nicht über den 50-prozentigen Quecksilbergehalt einer Amalgamfüllung aufklären dürfen. Verschleiernd wird von "silver filling" (Silberfüllung) oder "silver amalgam" gesprochen.

      Quellen:

  • Ignoranz, Irreführung und Verharmlosung

    Quecksilber-Dampf ist unsichtbar, geschmack- und geruchlos und schon in kleinsten Mengen ein hochwirksames Gift. Allerdings wird die Giftaufnahme nicht bemerkt und kann leicht von Experten, die die Gefahren eigentlich kennen müssten, verharmlost werden:

    • Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber seien in Amalgam ebenso stabil gebunden und deshalb in dieser Bindung so wenig toxisch wie Natrium und Chlor in Kochsalz (Prof. Meyer, DGZMK).

      Auch der frühere Amalgamhersteller Kulzer (früher: Heraeus) vertrat in seiner Informationsschrift zur Biokompatibilität (2019) immer noch diese Ansicht zur biologischen Wirkung der Bestandteile dentaler Legierungen.

      Eine Legierung weist charakteristische Merkmale auf, die keines der in einer Legierung enthaltenden Einzelelemente für sich alleine hat. Dieser Sachverhalt lässt sich am einfachsten an einem Beispiel aus dem Alltag erklären. Nehmen wir Kochsalz. Es ist nicht giftig und für die Gesundheit des Menschen unentbehrlich. Kochsalz ist chemisch NaCl, eine Verbindung aus Natrium und Chlor. Natrium ist ein weiches, silbriges Metall, das sich im Kontakt zu Wasser leicht entzündet. Chlor ist ein äußerst giftiges grünes Gas. Die Eigenschaften von Natrium und Chlor haben offensichtlich nichts mit den Eigenschaften von Kochsalz zu tun, denn Salz ist weder mit Wasser zu entzünden noch giftig.
      Im Bereich der Edelmetall-Legierungen verhält es sich analog. Insbesondere werden die unedlen Komponenten durch den edlen Charakter der Edelmetalle geschützt. Für sich alleine im Mund leicht lösliche und korrosionsanfällige Metalle sind in den Legierungen fest eingebunden und bestenfalls in winzigen Mengen aus der Oberfläche der Werkstoffe lösbar.

      Tatsächlich ist die Bindungsstärke zwischen den Bestandteilen eines Metallgemischs oder einer Legierung (z.B. Amalgam) um Zehnerpotenzen geringer als zwischen den Bestandteilen einer Ionenbindung (z.B. NaCl, Kochsalz). Quecksilberdampf kann also sehr viel leichter dem Amalgam entweichen als ein Na+- oder Cl--Ion dem Salzkristall oder der Salzlösung.

    • Amalgamfüllungen sind ungiftiger als Kompositfüllungen (Prof. Georg Meyer, DGZMK)
    • "Gold ist 'umweltschädlicher' als Amalgam" (Prof. Georg Meyer, DGZMK)
    • "Kartoffeln und Obst sind die Hauptquecksilberquelle des Menschen" sagte Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl 2005 vor der RKI-Kommission
    • "Quecksilber ist für Kinder nicht schädlicher als für Erwachsene!" (Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, 1996)
    • "Nahrung (Fisch) und Luft, d.h. nicht Amalgam, sind die wichtigsten Quellen der Quecksilberbelastung des Menschen" sagen alle großen Zahnärzteverbände, das BfArM im Jahr 2003, Halbach 2005, FDA 2006, die LSRO-Studie 2004, Clarkson 2003 und 2006.
    • Quecksilber ist notwendig und nützlich für den Körper (Paracelsus und seine Fans)
    • neurotoxische Wirkungen durch die Amalgam-Bestandteile gibt es nicht (s. Antwort vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages), obwohl die Neurotoxizität das Hauptargument der Umweltpolitik gegen Quecksilber ist.
    • die geringe Quecksilber-Exposition im µg-Bereich kann unmöglich Schaden anrichten, nicht einmal dampfförmiges Quecksilber:
      Quecksilber wird aber in der metallischen Form, wie es beim Amalgam verwendet wird, vom menschlichen Organismus praktisch nicht aufgenommen und über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. [...] Auch das Einatmen von Quecksilberdämpfen hat bei Berufsgruppen, die intensiv mit Quecksilber arbeiten (z.B. Spiegel-Industrie) nicht zu Erkrankungen geführt, die irgendwelche Besonderheiten im Vergleich zur Normalbevölkerung zeigen. (frühere Webseite der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung)
    • Nach einigen Studien schienen Menschen mit Amalgamfüllungen gesünder als Menschen ohne Amalgamfüllungen zu sein – vielleicht, weil sie sich mehr um ihre Gesundheit kümmern schreibt Mette Sikjaer in "Dental Amalgam ‒ a Danish tale of restrictions and exceptions" und erhielt für ihren Artikel über Umwelt und Gesundheit 2010 den 1. Preis des World Health Youth (WHY) Communication Network, einer WHO-Aktivität.
    • Ohne die Signalwirkung des Spurenelementes Hg entarten die Zellen, es bilden sich Krebszellen, und das Leben kommt zum Erliegen. (Zahnarzt Dr. Eugen Larseille), Experte für Amalgamethik.
    • Did You Know Your Mouth Is One Of The Best Places To Store Mercury? (Wussten Sie, dass Ihr Mund einer der besten Orte ist, um Quecksilber zu lagern?)
      Werbung eines Herstellers von Amalgam-Separatoren für Zahnarztpraxen. Diese Sumpfblüte hat der Betreiber der Webseite kurz nach ihrer Entdeckung wieder entfernt.
    "Eine - aus der ex ante Sicht - unbestimmte Zahl von Gefährdeten und eine große Zahl von Betroffenen wurde gezielt in den Zustand der Ahnungslosigkeit versetzt - nicht nur während der Behandlung mit Amalgam, sondern auch dann, als sich die gesundheitlichen Beschwerden zeigten. Durch dieses Verhalten der übereinstimmend und z.T. gemeinschaftlich Agierenden sind bereits eingetretene Amalgamschädigungen mangels Beseitigung der Giftquelle und mangels Ausleitungstherapie vermeidbar intensiviert und verlängert und neue Amalgamschädigungen verursacht worden." (Kieler Amalgam-Gutachten 1997, Seite 128-129)
  • Die Gesellschaft für Toxikologie in der DGPT schreibt auf ihrer Webseite:

    "Die Toxikologie geht deshalb davon aus, dass es für jeden Stoff eine individuelle Dosis oder Konzentration gibt, unterhalb derer das Risiko einer Vergiftung Null oder zumindest vernachlässigbar klein ist. Als Ausnahme gelten bestimmte krebserzeugende Stoffe (sog. genotoxische Kanzerogene) sowie erbgutverändernde Stoffe (sog. Mutagene)."

    Speichergifte? Bei Paracelsus und den heutigen Experten unbekannt!

    Bei Speichergiften verliert die Dosis an Bedeutung. Wichtiger werden die bereits gespeicherte Giftmenge und die Konzentration am Wirkungsort.

  • Messung der Quecksilberbelastung:
    fehlerhaft oder unmöglich?

    Bestandteil der schulmedizinischen Irreführung ist die Behauptung, dass es keinen Nachweis gebe, dass durch Quecksilber aus Amalgamfüllungen eine Erkrankung verursacht werden könne. Um einen solchen Nachweis führen zu können, müsste die Quecksilberkonzentration dort gemessen werden können, wo die Erkrankung auftritt.

    Aber das Ausmaß einer Quecksilber-Vergiftung ist nicht unmittelbar durch Messung der Quecksilberkonzentration in den Körperflüssigkeiten Blut und Urin nachweisbar, weil Quecksilber nur wenige Tage im Blut verweilt, dann im Körpergewebe abgelagert wird und nur zu einem kleinen Teil ausgeschieden wird. Dennoch beharren die Amalgam-Befürworter auf dieser Messmethode, die ohne Chelatbildner keinen Sinn hat und mit Chelatbildnern nur sehr eingeschränkte Aussagen erlaubt.

    Am Ort der Erkrankung kann die Quecksilberkonzentration erst recht nicht gemessen werden. Denn das würde bedeuten, dass im Hinblick auf die Neurotoxizität von Quecksilber dessen Konzentration im Gehirn, ggf. in ganz bestimmten Gehirnarealen, gemessen wird. Eine solche Messmethode gibt es nicht, und es gibt auch keine Bestrebung, sie zu entwickeln.

    Natürlich ist Quecksilber giftig, d.h. gesundheitsschädlich; das ist wissenschaftlich anerkannt und Grundlage der Quecksilberpolitik im Umweltbereich. Die DGZMK behauptete jedoch, dass in keinem Fall der natur­wissenschaftliche Nachweis erbracht wurde, wonach Amalgam oder das in ihm gebundene Quecksilber die Ursache einer menschlichen Erkrankung sei. Seltsam. Erst durch beharrliches Nachfragen musste die DGZMK in einem weiteren Schreiben zugeben: ... wenn man nach einer Methode sucht, den Nachweis dazu zu erbringen, daß Amalgam oder das in ihm gebundene Quecksilber als Ursache für eine Erkrankung angesehen werden soll. Wissenschaftlich anerkannte Verfahren gibt es dazu bis heute nicht.

    • Briefwechsel mit der DGZMK in 1989.
      In der Untersuchung Amalgam - Wissenschaft und Wirklichkeit (1991) von Wolfgang Koch und Martin Weitz, der dieser Briefwechsel entnommen wurde, wird auf den Seiten 80 bis 84 geschildert, wie mit den o.a. Aussagen der DGZMK im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung die beklagte Kranken­kasse gezwungen wurde, die Behandlungskosten zu übernehmen.
  • Es fällt auf, dass der aus Amalgamfüllungen freigesetzte Quecksilberdampf nicht genannt wird. Stattdessen wird das unbewiesene Dogma, Quecksilber sei in Amalgam fest gebunden, herausgestellt.

  • Zeitlicher Zusammenhang fehlt

    Beim chronischen Vergiftungsprozeß fehlt der zeitliche Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Manchmal wird der Zusammenhang deutlich, wenn eine Füllung gelegt oder entfernt wird.

  • Zusätzliche Giftbelastung durch schlechte Arbeitsweise der Zahnärzte

    Die Gefahr der chronischen Quecksilbervergiftung wird unnötig erhöht durch mangelhafte Arbeitsweise des Zahnarztes, z.B. die fehlende Politur der Amalgamfüllung. Dazu trägt der Sachverständige Dr. Jochen Bauer im Deutschen Bundestag am 30.6.2003 vor:

    "Ich möchte in diesem Zusammenhang als Beispiel die Amalgam-Füllung nennen. Eine solche Füllung muss eine Unterfüllung beinhalten und zur Formung mit einem Matrizenband gelegt werden. Nachher muss eine Politur erfolgen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Unterfüllung - vielleicht aus Zeitgründen; ich weiß es nicht - vielfach vergessen worden ist und dass die Politur, weil sie einen neuen Termin erfordert hätte, ohnehin nicht erfolgt ist. Deshalb ist man auf die Idee gekommen, dafür Einzelpositionen einzuführen und das auszuweiten, um die Transparenz in diesem Bereich deutlich zu steigern. Davon ist man aus verschiedenen Gründen wieder abgekommen."

    Aus dem Zitat wird auch deutlich, dass in der Gesundheitspolitik die einfache Abrechnung wichtiger ist als der Schutz vor Vergiftung. Der Zahnarzt erhält das Honorar für die Politur automatisch, wenn er die Amalgamfüllung abrechnet. Die Politur muss an einem weiteren Termin stattfinden. Niemand kontrolliert, ob der Zahnarzt diese Vorschrift einhält.

  • Paracelsus

  • Paracelsus

    Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim (1493-1541), genannt Paracelsus, entwickelte die "Drei-Elemente-Lehre", wonach Schwefel, Quecksilber und Salz im Körper die bestimmenden Prinzipien seien. Über seinen Tod schreibt Wikipedia: "Als wahrscheinlich wird deshalb angesehen, dass Paracelsus einer Quecksilbervergiftung erlag."; s. auch Beitrag im SPIEGEL.

    Paracelsus (er)fand die noch heute allgemein akzeptierte Dosis-Wirkungs-Beziehung: "All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist." (s. Quelle), behauptete also, dass die Giftwirkung (allein?) von der Giftdosis abhängt. Was Paracelsus nicht wusste (und die Gesellschaft für Toxikologie bis heute nicht weiß): Bei Speichergiften wie Quecksilber tritt die Dosis in den Hintergrund, denn hier trägt auch die kleinste Dosis zur bereits gespeicherten Gesamtmenge und folglich zur Schadenswirkung im Zielorgan bei. Nun gelten weitere Faktoren: Dauer der Exposition, Aufnahmepfad, Kombinationseffekte mit anderen Giften, Alter, Geschlecht und genetische Prädisposition. Auch jede Entgiftungstherapie muss den Speichereffekt berücksichtigen. Dennoch werden immer wieder Forschungsarbeiten zum Thema Amalgam ‒ häufig von Nicht-Toxikologen ‒ veröffentlicht, die diesen Stand der Wissenschaft ignorieren. Ignoranz, Dummheit oder vorsätzliche Fälschung?

    Wenn das Merkmal Speichergift missachtet wird, kann der Forscher nicht mehr zwischen quecksilberbelasteten Probanden und unbelasteten Probanden unterscheiden (die Unbelasteten werden als Kontrollgruppe benötigt). Auch Probanden, die früher Amalgamfüllungen hatten und jetzt Kronen, Brücken oder keine Zähne haben, werden als amalgamfrei, also nicht quecksilberbelastet, eingestuft. Statt dessen vergleicht man Menschen, die sich subjektiv krank fühlen, mit solchen, die sich nicht krank fühlen, und stellt fest, dass labortechnisch keine signifikanten Unterschiede vorliegen. Damit ist das irreführende Ergebnis bereits vorprogrammiert: es muss die Psyche sein. Joachim Mutter et al. decken dies in der Studie Amalgam studies: Disregarding basic principles of mercury toxicity (2004) auf.

    Die Vorliebe von Paracelsus für Quecksilber hat in der Medizin eine lange Tradition, vor und nach ihm. Es ist allerdings nicht leicht, Belege dafür zu finden:

    • Krankheit und Tod nach chronischer Quecksilbervergiftung erlitten viele Patienten, die genügend Geld hatten, sich einen richtigen Arzt zu leisten. Quecksilber war eine weit verbreitete Therapie gegen Syphilis.
    • Goethe kritisiert im Faust, 1. Teil, die Ärzte, die während der Pest-Pandemie Latwergen vermischt mit Quecksilber als Therapie gaben und damit, statt sie zu heilen, den Tod ihrer Patienten herbeiführten. (Latwerge ist eine eingedickte Saft-Honig-Zubereitung von dick-zähflüssiger Konsistenz und fand als Arzneiform besonders in der Medizin des Mittelalters Verwendung.)
  • Warum sind Blut und Urin als Indikatoren einer Hg-Belastung nicht geeignet?

    Diese Diagramme aus Studien von Drasch zeigen den fehlenden Zusammenhang zwischen Blut bzw. Urin und Haar bzw. Organen:

    oben: aus der Studie "Mercury as a health hazard due to gold mining and mineral processing activities in Mindanao/Philippines" (2000)

    unten: aus der Studie "Are blood, urine, hair and muscle valid bio-monitoring parameters for the internal burden of men with the heavy metals mercury, lead and cadmium?" (1997).

    Entnommen aus dem Buch von Mutter "Gesund statt chronisch krank!".

    Demnach gibt es keine Korrelation zwischen der Quecksilberkonzentration in den Organen und in Blut/Urin. Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht jedoch - ohne Nachweis - davon aus, dass es diese Korrelation gibt.

    Drasch zeigte auch, dass es keine Korrelation zwischen (a) der Anzahl der Amalgamfüllungen und (b) der Quecksilberkonzentration in Nieren, Leber und Gehirn gibt; s. seine Studie "Einfluss von Amalgamfüllungen auf die Quecksilberkonzen­tration in menschlichen Organen" (1992).

    Das RKI behaupet, dass bereits 180 Tage nach dem Legen oder Entfernen einer Amalgamfüllung ein Verteilungs­gleichgewicht zwischen Organen und Blut/Urin erreicht wird, so dass diese Medien dann für die Messung der Hg-Belastung in den Organen herangezogen werden können. Man beruft sich aber nicht auf Studien, sondern auf eine pers. Mitteilung, Prof. Halbach. Quelle: Amalgam: Stellungnahme aus umweltmedizinischer Sicht (2007), Materialienband der RKI-Kommission, Seite 8.

  • Der Speichereffekt

    Wegen des Speichereffekts gibt es keine verlässliche Korrelation (Zusammenhang) zwischen der Quecksilber-Konzentration in Blut, Urin und Haaren und

    • der Quecksilber-Konzentration in Organen und Körpergewebe
    • den Krankheitssymptomen.
    Diagnostik oder Monitoring, die auf solcher Korrelation aufbauen - z.B. das Human Bio­monitoring (HBM) -, führen zu falschen Ergeb­nissen. Das HBM liefert den staatlichen Stellen die Grundlage für Aussagen über die Gift­belastung der Bevölkerung. Diese Aussagen sind folglich falsch - es gibt keine verlässliche Statistik über die Anzahl der Schwermetall­vergifteten und das Ausmaß ihrer Vergiftung.
  • Quecksilbermessung im Urin ist ungeeignet

    Die Messung der Quecksilberausscheidung im Urin ist auch aus folgenden Gründen ein viel zu unzuverlässiger Indikator für die Quecksilber­ausscheidung des Körpers:

    • normalerweise gelangen weniger als 10% des Quecksilbers über den Urin aus dem Körper; über 90% werden über Leber-Galle-Darm ausgeschieden;
    • die Ausscheidung über den Urin nimmt bei längerer Amalgam-Liegezeit weiter ab, weil die körpereigene Quecksilberentgiftung durch Queck­silber beschädigt wird;
    • dem im Urin (und dem im Stuhl) gemessenen Quecksilber kann man es nicht ansehen, aus welchem Körperorgan es stammt und ausgeschieden wurde. Leider unterscheiden sich die Halbwertszeiten für die verschie­denen Organe (z.B. Nieren, Schilddrüse, Gehirn) ganz erheblich.
    Dennoch beziehen sich das Human Biomonitoring (HBM) und andere Grenzwert-Festsetzungen vorzugsweise auf die Ausscheidung im Urin.
  • Es kommt auf die individuelle Entgiftungs­fähigkeit an

    Das Ausmaß der chronischen Vergiftung hängt auch von der Fähigkeit des Körpers ab, sich vor dem Gift zu schützen und das Gift auszuscheiden. Wenn die Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigt ist, gelangen neben Quecksilber weitere Gifte mit Leichtigkeit ins Gehirn und können sich in ihrer verhängnisvollen Schadenswirkung gegenseitig verstärken (Synergie). Die Entgiftungsfähigkeit kann durch genetische Veranlagung und/oder durch Giftbelastung, z.B. Quecksilber, eingeschränkt sein. In diesen Fällen kommt es auch bei niedriger Dosis zu starker Vergiftung. Wird dann wenig Quecksilber vom Gewe­be in das Blut abgegeben, ist auch entsprechend wenig Quecksilber in Körperflüssigkeiten (Blut, Urin) und in der Haaranalyse nachweisbar. Siehe dazu: "Reduced Levels of Mercury in First Baby Haircuts of Autistic Children" by Amy S. Holmes et al.

  • Krankenkassen zahlen nicht

    Ärzte, insbesondere Psychiater, erhalten keine Ausbildung zur Erkennung chronischer Vergif­tungen. Es ist daher auch keine Kassenleis­tung, es gibt keine Abrechnungsziffer. Anderer­seits zählt die Behandlung von Vergiftungen zur Schulmedizin. Das fehlende Glied von der Erkenntnis zur Behandlung muß der betroffene Patient selbst schließen. Dann bekommt er die gesamte Behandlung auch von der Kranken­kasse erstattet. (Toxikologe Max Daunderer in Klinische Toxikologie, 113. Erg.-Lfg. 1/97)

    Leider ist es nicht so einfach: Die Kranken­kassen erkennen (fast) keine diagnostische Methode an, mit der eine chronische Quecksilbervergiftung nachgewiesen werden könnte. Folglich weisen sie auch das Ergebnis einer solchen, nicht anerkannten Diagnostik zurück.

  • Psychiatrisierung

    Wegen der mangelhaften Fähigkeit, chronische Vergiftungen zu erkennen und zu diagnostizieren, neigen viele Ärzte, vor allem Neurologen, zur Psychiatrisierung ihrer Patienten. Wenn die schul­medizinische (Labor-)Diagnostik, falls sie überhaupt zum Einsatz kommt, keinen Hinweis auf eine organische Ursache liefert, werden somatoforme Störungen vermutet und es wird eine psychische Ursache bzw. ein psychosomatischer Zusammenhang unterstellt. Wissenschaftler liefern die Anleitung zur Psychiatrisierung:

    • auf dieser Webseite:
    • P. Brieger, W. Schulte-Mattler, S. Zierz: Quecksilbervergiftungswahn bei multipler Sklerose (1996)
    • Aus dem Amalgam-Rundbrief Nr. 7, 3/97:

      Was Sprecher der Zahnärzteschaft über Amalgamgeschädigte zu sagen haben:

      Der Wunsch nach 'Amalgam raus' symbolisiert den Wunsch der individuellen Psyche nach Veränderung, symbolisiert die Sehnsucht nach Befreiung von Angst und Schmerz und Krankheit. (...) Die Eliminierung des Amalgams aus unserem therapeutischen Spektrum wird unseren angstkranken Patienten nicht die Befreiung bringen. (Zahnärzteblatt BW, 6/95, S. 258)

      Wer unter seinen Amalgamfüllungen leidet, ist krank im psychologischen Sinne (Prof. Dr. Knolle, 1989)

    • Karl Walter Bock und Niels Birbaumer:
      Multiple Chemical Sensitivity - Schädigung durch Chemikalien oder Nozeboeffekt (1998)

      Diese Patienten klagen über die Exposition durch Chemikalien, welche in den nachgewiesenen Konzentrationen normalerweise keine negativen Effekte hervorrufen. [...] Behandlungsstrategien können die Konfrontation mit der vermeintlichen Noxe und entsprechende Aufklärung des sozialen Umfeldes umfassen.

      Das ist brutale Medizin: Konfrontation mit der Chemikalie statt Expositionsstopp. Das soziale Umfeld soll mithelfen, den Patienten zu quälen.

    • 41. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie: Amalgam wirkt psychisch (1998)

      Patienten, die bei Amalgam über Nebenwirkung klagen, fallen durch sogenannte depressive und somatoforme Symptome auf. Das heißt, sie haben körperliche Beschwerden, die nicht auf körperliche Ursachen zurückzuführen sind.

      Das ist eindeutig: chronische Quecksilbervergiftung gilt nicht als "körperliche Ursache".

    • Birgit Gottwald et al.: "Amalgamkrankheit" - Vergiftung, Allergie oder psychische Störung: Ein Vergleich von Personen mit und ohne amalgambezogene Beschwerden. (1999)
      "Zusammenfassung: Bei den Patienten mit Amalgamängsten in unserer Studie ...": Ein Problem entsteht nicht durch das Gift selbst, sondern durch die Angst vor dem Gift.
    • Hanns Rüdiger Röttgers: Psychisch Kranke in der Umweltmedizin, als pdf (2000)

      Der Autor behauptet anfangs: "Viele Patienten klagen über Störungen, die sie schädlichen Umweltein­flüssen zuschreiben, ohne dass auch bei sorgfältiger Untersuchung eine Belastung durch Noxen oder Allergene nachweisbar wäre." Seine 'sorgfältige' Untersuchungsmethode, mit der er die fehlende Umweltbelastung ermittelt, nennt er aber nicht. Vermutlich verfügt er gar nicht über (geeignete) Untersuchungsverfahren. Bei Bedarf kommt wohl auch eine psychiatrische Zwangsbehandlung in Frage, natürlich streng nach Gesetz!

    • Eine Betroffene schildert die "Psychiatrisierung durch Krankenkassen" (2001)

      Anderthalb Jahre lang kämpfte Dr. S. Laur, eine langjährig Pyrethroid-Vergiftete, um ihre Rechte als Versicherte der Vereinten Krankenversicherung. Am 11.8.2001 wandte sie sich in einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Vorstands der Vereinten Krankenversicherung, Dr. Ulrich Rumm.

    • Anton Rudolf: Der Einfluss von Gefährdungskognitionen, Arousal und Aufmerksamkeit auf den Symptombericht: Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung amalgambezogener Beschwerden. Dissertation eines Psychologen (2004)
      Amalgamsensitive Probandinnen wiesen eine ausgeprägte Befindlichkeitsstörung auf, [...] Die Ergebnisse der Studie legen eine psychologische Verursachung der beklagten Beschwerden nahe.
    • Herr, Caroline; Otterbach, Isabelle; Nowak, Dennis; Hornberg, Claudia; Eikmann, Thomas; Wiesmüller, Gerhard Andreas:
      Klinische Umweltmedizin (2008)

      Die Autoren zeigen, wie man professionell umweltmedizinische Beschwerden zur Seite fegt: Bei nur 15% der Patienten, die wegen klinisch relevanter umweltbedingter Gesundheitsstörungen zum Arzt gehen, gelingt es (angeblich), eine relevante Exposition zu identifizieren. Und die anderen? Haben nur ein psychisches Problem und benötigen eine entsprechende Therapie. Bei Amalgam-bedingten Beschwerden (s. Tabelle 1) gilt: Laboruntersuchungen wie der DMPS-Test überflüssig, kein Zusammenhang zu chronischen Krankheiten. Grundlage dieser Position: die HBM-Grenzwerte.

    • Anne Löffler: Untersuchungen von Expositions-Effekt-Beziehungen bei Amalgamfüllungsträgern anhand von Biomonitoringdaten und psychometrischen Testverfahren. Dissertation einer Zahnärztin (2009)

      Personen mit höherer Quecksilberbelastung wiesen demnach insgesamt keine höhere subjektive Symptombelastung auf. [...] keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den Urin-Biomonitoringdaten und den erreichten Testergebnissen [...] keine messbaren Hinweise für eine sub-klinische Expositions-Effekt-Beziehung [...] Ein großer Teil der erzielten Ergebnisse deutet darauf hin, dass eine Quecksilber­exposition im Niedrig-Dosis-Bereich keine adversen Effekte hervorrufen kann.

      Ergebnis: mit ungeeigneten Verfahren (Urin-Untersuchung) wird festgestellt, dass Quecksilber nicht die Ursache der Symptome sein kann.
    • Angela Vogel: Diagnostik und Behandlung hirnorganischer Erkrankungen - keine Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung? (9.2010)

      Anlässlich des Verfahrens gegen den Neurologen Dr. Peter Binz wird sorgfältig herausgearbeitet, wie Arbeitsmediziner und Krankenkassen mittels Psychiatrisierung die Versicherten hintergehen.

    • Leitlinie Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden, Umgang mit Patienten

      Auf Seite 189 wird Psychotherapie bzw. Psychiatrie für Patienten mit somatoformen Störungen, multiplen nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden, Chronischem Müdigkeits­syndrom, Fibromyalgiesyndrom, Reizdarm-Syndrom, nicht-kardialen Brustschmerzen, somatoformem Schwindel, Golfkriegssyndrom, Elektrosensitivität, Chronischen Rückenschmerzen, Temporomandibular-Syndrom; ebenso bei der differenzialdiagnostisch wichtigen Hypochondrischen Störung empfohlen.

    • Psychische Erkrankungen bzw. das, was Schulmediziner dafür halten, nehmen massiv zu. Aber die Deutsche Rentenversicherung, die für Rehabilitation psychischer Erkrankungen viel Geld ausgibt, tappt im Dunkeln. Dabei verschwendet sie Steuergelder, betreibt Effekthascherei und fördert ärztliche Kunstfehler. Dagegen protestieren Umweltmediziner.
    • Bericht über eine Arte-Fernsehsendung:
      Was passiert Euch, wenn Ihr zu viel über Umweltgifte nachdenkt? (7.1998)
      MCS-Geschädigte werden als Verwirrte dargestellt.

    Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten, eine chronische Quecksilbervergiftung zu diagnostizieren. Zur Bewertung des Testergebnisses sollte auch die genetische Disposition berücksichtigt werden.

    Psychische Erkrankungen breiten sich immer stärker aus und verursachen zunehmend nicht nur Leid bei den Betroffenen, sondern auch hohe volkswirtschaftliche Kosten. Hauptursachen: die Belastung mit neurotoxi­schen Stoffen (Schwermetalle, Pyrethroide etc.) und die Einnahme von Psychopharmaka (z.B. Antidepres­siva) und anderen neurologisch wirksamen Substanzen.

    Die Schulmedizin blockiert diese Erkenntnis mittels Psychiatrisierung.

  •  

    Es ist schwierig, einen Menschen dazu zu bringen, etwas zu verstehen,
    wenn sein Einkommen davon abhängt, es nicht zu verstehen.
    Upton Sinclair (1878-1968)

     
  • Ursache: "Man weiß es nicht!"
    Es gibt eine große Anzahl chronischer Erkrankungen (siehe "Diagnose und Therapie", Abschnitt 2.3), die durch Quecksilber-Vergiftung erklärt werden können, aber auch andere Erklärungsansätze zulassen. Die Amalgam-Befürworter vernebeln dies und erklären, die Ursache der Krankheiten sei unbekannt, genetisch oder psychisch bedingt. Solche Behauptungen können wissenschaftlich weder bewiesen noch widerlegt werden.
  • Macht Amalgam krank? Das hängt vom Arzt ab!
    Zitat aus dem Bericht des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu "Umwelt und Gesundheit", veröffentlicht am 2.3.2000 in der Bundestagsdrucksache 14/2848, Seite 38:

    "Am Beispiel von Amalgampatienten, die eine wichtige Patientengruppe in den umweltmedizinischen Ambulanzen darstellen, lässt sich das Problem verdeutlichen. Das Wechselspiel der Erklärungen von Beschwerden der Amalgamträger ‒ zwischen psychisch verursacht einerseits und psychischer Begleit­erscheinung einer exogenen Schädigung andererseits ‒ hängt eng mit der Bedeutung zusammen, die dem Amalgam als schädigende Noxe zugewiesen wird. Wer davon überzeugt ist, dass Amalgam eine Noxe ist, wird am ehesten von einer körperlichen Schädigung durch Amalgam ausgehen und entsprechende Behand­lungsvorschläge unterbreiten. Wer dagegen Amalgam für völlig ungefährlich hält, wird am ehesten davon ausgehen, dass es sich um eine psychische Problematik handelt. In den Begriffen der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) gesprochen, wird man entweder von einer psychischen Störung aufgrund einer körperlichen Krankheit (ICD-10: F06, F07 oder F09) sprechen oder von einer Somatoformen Störung (ICD-10: F45). Die Diagnose ist also vom Störungsbild in hohem Maße unabhängig, sie hängt vielmehr stärker von der Einschätzung der Noxe ab, also ob Amalgam als potenziell schädigendes Agens betrachtet wird oder nicht (Döhrn/Neuser 1998, S. 135)."

  • Quacksalber
    Für diejenigen Ärzte, die Quecksilber in der Medizin einsetzten und so den Grundstein für eine Vielzahl von chronischen Krankheiten legten, entstand schon vor langer Zeit die Bezeichnung "Quacksalber". Die Quecksilber-Ärzte drehten den Spieß um und verunglimpften die Natur- und Kräuterheilkundigen ebenfalls als Quacksalber (gefunden bei: Konz / Bund für Gesundheit; s. auch A.Hoffer: "Quack, Quack Doctors and Quackery"). Der extremistische Schulmediziner Stephen Barrett hat in den USA "Quackwatch" (übersetzt: "Quacksalber-Beobachtung") aufgebaut, wo Umweltmedizin, alternative und naturheilkundliche Therapien verunglimpft werden.

    Eine andere Deutung des Wortes Quacksalber erklärt es als Zusammensetzung aus quacken (schreien, schwatzen, prahlen) und salver (Heiler, Arzt oder Salbe), also ein Arzt, der seine Dienste marktschreierisch anpreist oder ein prahlerischer Salbenverkäufer.

  • Die Pharma-Industrie
    Die Ausrichtung der Forschungsaktivitäten in Medizin und Pharmazie wird weltweit dort vorgegeben, wo die finanziellen Entscheidungen getroffen werden: in den global operierenden pharmazeutischen Konzernen. Die Politik ist - neben den Konsumenten - Ziel von deren Marketing-Strategien. Politische Entscheidungen beruhen deshalb auf (pseudo-)wissenschaftlichen Ergebnissen, die - manchmal verdeckt - von der Pharmaindustrie finanziert wurden, gerne auch mit staatlichen Subventionen. Es gibt kaum industrieferne Forschung, jedoch direkte finanzielle und personelle Verflechtungen zwischen Industrie und Politik bis hin zur Korruption.
  • So funktioniert Lobbyismus
    Der EU-Experte Professor David F. Williams, der u.a. im EU-Expertengremium SCENIHR die Stellungnahme zu Amalgam geschrieben hat, ist Mitinhaber der Brüsseler Firma Morgan & Masterson. Diese bot (und bietet?) ihren Kunden an:
    • "Opinions on critical scientific issues that underpin corporate policy" (Meinungen zu kritischen wissenschaftlichen Fragen, die die Unternehmenspolitik stützen)
    • "Expert testimony in product liability and patent litigation" (Gutachten zu Produkthaftung und Patentstreitsachen)
    • ... usw.
    Nach Williams' persönlicher Ansicht könnte Amalgam durchaus für gesundheitliche Probleme verantwortlich sein, entgegen seinem offiziellen Report.

    Nach einem Beitrag in Reader's Digest nimmt der Bereich pharmazeutische und Gesundheitsproduk­te mit Ausgaben von 1,5 Mrd. US-$ (1998-2008) eine Spitzen­stellung unter den Lobbyisten von 10 Branchen ein.

  • Weniger Gift: Schlecht für's Geschäft
    Die (pharmazeutische) Industrie hat kein Interesse an Einschränkung oder Verbot von umweltschäd­lichen Chemikalien. Die chronischen Umweltkrank­heiten, die durch den Chemikalieneinsatz entstehen, sind den Konzerngewinnen jedoch sehr förderlich, vor allem, so lange der Umsatz patentgeschützter Medikamente, die wiederum Nebenwirkungen haben, davon profitiert und orthomolekulare Nahrungs­ergänzungsmittel - Vitamine, Mineralien, Spuren­elemente, Aminosäuren, Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe - in den Hintergrund gedrängt werden können.

    Ergebnis: die chemisch-pharmazeutische Industrie verdient einerseits an krank machenden Schad­stoffen, andererseits an Medikamenten gegen die dadurch entstandenen Krankheiten und an den Nebenwirkungen dieser Medikamente - das optimale Geschäftsmodell, ein Perpetuum Mobile für den Unternehmensgewinn. Um die sprudelnden Einnahmen auch in der Zukunft abzusichern, werden für Beeinflussung und Bestechung von Meinungs­bildnern und Entscheidern hohe finanzielle Mittel aufgewendet.

  • Wer braucht Amalgam? Die Dentalindustrie!
    Die Dentalindustrie ist durch die vielen wissenschaft­lichen Nachweise der Gefährlichkeit des Amalgams verunsichert und um die finanziellen Interessen der Zahnärzte, Hersteller und Versicherungen sehr besorgt. Die Bewertung von Amalgam als gefährlicher Giftstoff könnte zu unkalkulierbaren Schadenersatzforderungen führen. Zur Absicherung ihrer wirtschaftlichen Interessen haben sich Verflechtungen zwischen Zahnärzte­verbänden, Gutachtern und Amalgamherstellern entwickelt, auch im weltweiten Maßstab. Siehe dazu: "The symbiosis between the dental and industrial communities and their scientific journals" von Ulf Bengtsson.
  • Zahnärzte brauchen Amalgam
    Durch jahrzehntelange Arbeit mit dem giftigen Quecksilber sind manche Zahnärzte körperlich, nervlich und psychisch so sehr geschwächt, dass sie zu einer radikalen Umkehr - hin zur amalgamfreien Praxis - nicht mehr in der Lage sind. Die Verteidigung herkömmlicher (schulmedizinischer) Methoden ist für sie zu einer Existenzfrage geworden.
    • Zahnarzt Dr. Hansjörg Lammers schrieb 2001:
      "Zahnarzthelferinnen, die mit Amalgam arbeiten, haben eine geringere Fertilität und Empfängnis­wahrscheinlichkeit. Ihre Kinder weisen - verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung - einen niedrigeren Durchschnitts-IQ auf.

      Vermutlich durch die Quecksilberkontamination an Schuhen und der Kleidung sind die Wohnungen von Zahnärzten in höherem Maße quecksilberbelastet. Autopsien von früheren Praxisangestellten zeigten Quecksilberspiegel in der Hypophyse, die zehnmal höher waren als die der Kontrollgruppe, außerdem höhere Werte in der Hinterhauptschale, im Nierenkortex und in der Schilddrüse.
      Und es kommt noch schlimmer. Zahnärzte haben die höchste Selbstmordrate verglichen mit anderen Berufssparten. Sie leiden häufig unter Depressionen und Gedächtnisstörungen. Viele fühlen sich ständig eingeschränkt."

    • In einem Beitrag von Jaro Pleva (1994) heißt es (übersetzt):
      "Die beeinträchtigte Wahrnehmung von Zahnärzten kann zu Problemen führen, wenn man sie davon überzeugen will, dass es gesundheitliche Probleme durch Quecksilber aus Amalgam­füllungen gibt." und "Aufregung und Schlaflosigkeit bei Quecksilbervergiftung ('mercurial erethism') mit einer Zunahme aggressiver Stimmungslagen erzeugen offenbar ein neurotisches Syndrom, dessen Manifestation sich im Beharren auf der eigenen Meinung zeigt, auch nach Nachweis des Irrtums."
    • Andrea H. Brockman, Zahnärztin und Präsidentin des Zahnärzteverbands 'OraMedica International', wurde selbst als Zahnmedizin-Studentin bei der Arbeit mit Quecksilber vergiftet. Sie schreibt (übersetzt):
      "Erregbarkeit ist eines der Symptome einer Quecksilbervergiftung. Vielleicht ist der Zorn von Zahnärzten bei diesem Thema nicht nur eine Notwendigkeit, um einen Glauben, dem man lange vertraut hat, zu verteidigen, sondern auch eine Reaktion, die durch Quecksilber in ihrem eigenen Körper ausgelöst wurde."
  • Umfrage unter Zahnärzten:

    dzw-Umfrage zur Einstellung der Zahnärzte gegenüber Amalgam

  • Zahnärzte sind keine Toxikologen
    Unter Zahnärzten herrscht ein hohes Maß an Ignoranz gegenüber toxikologischen Fragestellungen, wie am Protokoll der DGZMK-Hauptversammlung von 1996 und an einem Leserbrief in der Deutschen Zahnarzt Woche und dem Kommentar der Redaktion deutlich wird. Zahnärzte bauen zwar - im Vergleich zu anderen ärztlichen Fachrichtungen - die meisten Fremdstoffe in die Körper ihrer Patienten ein, erhalten aber keine toxikologische Ausbildung. Rätselhafte Heilungs- oder Schadenswirkungen werden als Placebo- oder Nocebo-Effekte erklärt (s. Dentalzeitung Feb. 2011).
  • Amalgam-Verbot: das wäre eine Katastrophe
    Zahnärzte und ihre Verbände lehnen möglicherweise auch deshalb eine Ächtung von Amalgam ab, weil sie die Begründungen fürchten, die dann öffentlich ausgesprochen würden: sie wollen nicht als "Vergifter" angeprangert werden. Andererseits bietet die jetzige Situation - wünscht der Patient Füllungen aus anderem Material als Amalgam, muss er zuzahlen - zusätzliche Einnahmequellen, die entfallen würden, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss Kompositfüllungen als Regelversorgung deklarieren würde. (s. auch Abrechnung mit der Krankenkasse)
  • Die dritte Welt braucht Amalgam
    Je mehr die Schwellenländer die Ernährungsgewohnheiten der Industrieländer übernehmen, desto stärker nehmen dort auch die Zahnschäden zu, die möglichst billig mit Amalgam (oder gar nicht) repariert werden. Ein Amalgamverbot in den Industrieländern würde sich auf das Geschäft der Amalgamhersteller in den Schwellenländern sehr negativ auswirken.
  • Amalgam und Umweltpolitik
    Statt sich um den größten Anteil an der Quecksilberbelastung des Menschen, das Amalgam, angemessen zu kümmern, verzettelt sich die Umweltpolitik einschließlich der Nichtregierungs­organisationen (Greenpeace, BUND etc.) bei der Quecksilber-Strategie mit Themen wie Chloralkali-Industrie, Verbot des Quecksilber-Exports und Schutz von Wasser, Boden und Luft. Dass es in jedem Fall letztlich um die Gesundheit des Menschen geht, wollen die staatlich besoldeten und die ehrenamtlichen Umweltschützer nicht verstehen.

    Ein Amalgamverbot würde auch die Quecksilberbelastung der Umwelt verringern. Leider überlassen die Umweltschützer den (ignoranten Umwelt-)Medizinern das Urteil über den Amalgameinsatz. Eine hübsche Sumpfblüte dieser Ignoranz: im UNEP-Bericht 2002 (Absatz 614, Seite 139) kam man zum Ergebnis, dass die Quecksilber-Belastung der Luft, die durch die Abgabe von Quecksilber aus Krematorien entsteht, wirksam nur durch Verzicht auf Amalgam reduziert werden kann:

    Quecksilber-Emissionen, die aus Amalgamfüllungen während der Verbrennung im Krematorium stammen, können nur reduziert werden durch Entfernung der Füllungen vor der Verbrennung. [...] das mag ein starkes Vorsorge-Argument sein, dass Amalgam im Normalfall durch andere Materialien ersetzt wird. Mercury emissions from dental amalgams during cremation may only be reduced by removing the amalgams before cremation [...] there might be a strong argument for prevention by substituting other materials for mercury amalgams during normal dental care.

    Mit anderen Worten: von zentraler Bedeutung ist der Schutz der Umwelt vor Quecksilberemissionen. Dafür kann den Zahnärzten auch zugemutet werden, auf ein anderes Material umzusteigen. Der Schutz des Menschen vor dem Quecksilberdampf, der nur wenige Zentimeter von seinem Gehirn entfernt freigesetzt wird, ist dagegen nicht der Rede wert.

    Auch der "Weltzahnmediziner" Prof. Dr. Georg Meyer vertritt diese Meinung: "Das Problem ist die Kremierung. Es gibt nur einen Problempunkt: Die Hälfte der dentalen Quecksilberbelastung, die insgesamt nur 0,1 Prozent der gesamten Quecksilberumweltbelastungen ausmacht, wird durch Kremierung verursacht. Auf 1.000 Grad erhitzt, zerlegt sich Amalgam in seine Einzelbestandteile und setzt Quecksilber frei." Die Quecksilber-Belastung des Menschen entsteht weit überwiegend durch Amalgam im Mund, nicht durch Quecksilber aus der Umwelt. Wie Meyer darauf kommt, Amalgam im Mund sei gesundheitlich weit weniger gefährlich als in der Umwelt, bleibt sein Geheimnis.

    Vorsicht Ironie: Der Mund des Menschen ist der einzig sichere Ort für Quecksilber! An allen anderen Stellen könnte die Umwelt gefährdet werden.

  • Quecksilber und Umweltpolitik
    Die Quecksilberstrategien des UNEP (UN-Umweltprogramm), der Europäischen Union und der Regierungen werden in erster Linie begründet mit der hohen und gefährlichen Neurotoxizität von Quecksilber. Für die Zurückdrängung und Vermeidung von Quecksilber wird deshalb viel Geld ausgegeben ‒ für die Schaffung neuer Produkte (quecksilberfreie Batterien und Messinstrumente) und die Umstellung von Produktionsprozessen, z.B. in der Chloralkaliindustrie. Fragt man einen Neurologen, ob er/sie chronisch quecksilberbelastete Patienten hat und wie diese behandelt werden, werden völlige Unkenntnis und Desinteresse des Arztes erkennbar. Warum sind die Folgen der Neurotoxizität, also die chronische Quecksilbervergiftung des ZNS, eine Krankheit ohne Patienten, ohne Diagnose und ohne Therapie?
  • Einseitige Medien
    Veröffentlichungen der Pro-Amalgam-Seite für das breite Publikum verfälschen oder verschweigen wissenschaftlich allgemein anerkannte Fakten.
  • Patienten brauchen Hilfe
    • Patienten wehren sich nicht gegen die Behauptung, Quecksilber sei doch gar nicht so giftig. Die Auswirkung ihrer Erkrankung ‒ chronische Erschöpfung, schlechter psychischer Zustand, kein Erfolg in Ausbildung und Beruf, geringe finanzielle Mittel ‒ hindert sie daran.
    • Patienten mit Quecksilber-bedingten psychischen Störungen wirken manchmal unglaubwürdig, wenn sie auf den Zusammenhang zwischen Quecksilber und Psyche hinweisen. Das erschwert es dem Patienten, seine Ansprüche durchzusetzen.
    • Man unterstellt dem Patienten zwecks Psychiatrisierung, es komme ihm nur auf den sekundä­ren Krankheitsgewinn an. Damit ist gemeint: der Patient ist angeblich erleichtert und glücklich, weil er mit der Amalgamdiagnose endlich über eine Begründung für seinen schlechten Gesundheitszustand und damit über willkommene Ausreden für schlechte Laune, Kopfschmerzen und Vergesslichkeit, für unterdurchschnittliche Leistungen in Privatleben und Beruf verfügt.
Prof. Erich Schöndorf

Professor Dr. Erich Schöndorf, bekannt als ehemaliger Staatsanwalt in den Frankfurter Holzschutzmittel- und Amalgamverfahren, resümiert im April 2003 auf die Frage "Wie geht es weiter?":

"Ich weiss es nicht. Auf Politik und Justiz kann man sich nicht verlassen. Über die Politik oder die Gerichte wird das Problem der chronischen Vergiftungen nicht gelöst werden. Wir müssen einen anderen Weg gehen.
Die Problematik der chronischen Vergiftungen, die muss ins kollektive Bewusstsein. Wir sollten versuchen, über die Medien, die häufig konsumiert werden, an die Menschen zu gelangen. Also über das Fernsehen, über Filme und das Internet. Eine andere Möglichkeit, das Problem der chronischen Vergiftungen zu lösen, sehe ich derzeit nicht."